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Monster Studie: Recruiting Trends 2014

24.05.2014

Die von Monster in Auftrag gegebene Studie Recruiting Trends 2014 bestätigt das, was wir auch im Healthcarebereich wahrnehmen: Es wird immer schwieriger bestimmte Stellen zu besetzen. Hier liegen nach unserer Erfahrung in den letzten 12 Monaten Fachärzte für Innere Medizin an der Spitze. Interessant ist die zunehmende Ausschreibungspraxis auf der Unternehmenshomepage. Anscheinend hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die eigene Karriereseite ein absolutes Muss ist. Bei den tatsächlich erfolgten Einstellungen haben die Online-Stellenmärkte die Nase vorn, allerdings direkt gefolgt von der Unternehmensseite und den Printmedien, die damit nach wie vor ebenfalls eine wichtige Rolle spielen. Am schlechtesten im Aufwand/Nutzen-Verhältnis schneidet in der Studie die Agentur für Arbeit ab. Hier sind keine nennenswerten Recruitingerfolge zu erzielen – ein Indiz dafür, dass es kaum arbeitssuchende Fachkräfte im Healthcaresektor gibt. Weitere Erkenntnisse der Studie, die die Healthcarebranche betreffen:

“Die drei wichtigsten externen und damit von den Unternehmen nicht oder nicht direkt beeinflussbaren Trends für die Personalbeschaffung bei Unternehmen der Health-Care-Branche im Jahr 2014 sind der demografische Wandel, der Fachkräftemangel und gesetzliche Rahmenbedingungen (z.B. Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz, mögliche Einführung einer Frauenquote, Bluecard etc.). In der Liste der wichtigsten internen Herausforderungen für die Personalbeschaffung in der Branche Health Care belegen die Mitarbeiterbindung, Mitarbeiterempfehlungen bzw. die Nutzung der Netzwerke der eigenen Mitarbeiter für die Rekrutierung und Employer Branding die ersten drei Plätze.

Mit Blick auf den Personalbedarf der 300 größten Unternehmen aus der Branche Health Care gehen 47,4 Prozent der Befragten davon aus, Ende des Jahres 2014 mehr Mitarbeiter zu beschäftigen als zu Jahresbeginn. Allerdings werden sich durch den Fachkräftemangel Probleme bei der Stellenbesetzung ergeben. So denken die antwortenden Firmen, dass eine Stellenbesetzung bei 37,7 Prozent aller für 2014 erwarteten Vakanzen schwierig wird und dass 1,8 Prozent der freien Stellen unbesetzt bleiben werden, weil kein geeigneter Kandidat gefunden werden kann. Im Vergleich zum Jahr 2011 haben sich die erwarteten Probleme bei der Stellenbesetzung jedoch etwas verringert. Die nach Ansicht der Studienteilnehmer aus dem Health-Care-Sektor am besten geeigneten Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel sind die Ausbildung im eigenen Unternehmen und flexible Arbeitszeitmodelle. Hingegen denken lediglich 11,8 Prozent, dass eine Verlagerung von Tätigkeiten ins Ausland geeignet ist, um aktuell schwer oder gar nicht besetzbare Vakanzen mittelfristig besser besetzen zu können.

Mit 96,4 Prozent werden von den Teilnehmern an der Befragung nahezu alle freien Stellen auf der eigenen Unternehmens-Webseite ausgeschrieben. Rund zwei Drittel ihrer Vakanzen veröffentlichen die Unternehmen in Internet-Stellenbörsen, womit dies der am zweithäufigsten zur Stellenausschreibung genutzte Kanal im Health-Care-Sektor ist. Auf den Plätzen folgen die Bundesagentur für Arbeit (32,6 Prozent), Printmedien (26,4 Prozent), Mitarbeiterempfehlungen (17,3 Prozent), Social Media (14,4 Prozent) und sonstige Kanäle (7,2 Prozent).

Mit 37,4 Prozent resultieren die meisten tatsächlichen Einstellungen aus einer Stellenausschreibung in einer Internet-Stellenbörse. Für die zweitmeisten Einstellungen (25,9 Prozent) zeigen sich die eigenen Webseiten der Unternehmen verantwortlich. Printmedien schließen sich mit 13,9 Prozent an, gefolgt von Mitarbeiterempfehlungen (9,3 Prozent), sonstigen Kanälen (7,3 Prozent), Social Media (4,2 Prozent) und der Bundesagentur für Arbeit (1,9 Prozent).

Mitarbeiterempfehlungen haben in der Branche Health Care eine größere Bedeutung in der Personalbeschaffung als bei den 1.000 branchenunabhängig größten deutschen Unternehmen. Für die Top-300-Unternehmen aus dem Health-Care-Sektor ist die Nutzung der Netzwerke der eigenen Mitarbeiter für die Rekrutierung die zweitwichtigste interne Herausforderung für die Personalbeschaffung. Aktuell halten mehr als drei Viertel der Studienteilnehmer ihre Mitarbeiter dazu an, im eigenen Unternehmen bestehende freie Stellen an deren privates Umfeld/Bekanntenkreis (Offline) weiterzuempfehlen. In beinahe sechs von zehn Health-Care-Firmen werden Mitarbeiterempfehlungen, die zu einer Einstellung führen, in Form von Geld- oder Sachwerten entlohnt. Fast zwei Drittel der Studienteilnehmer aus der Branche Health Care beurteilen den Einsatz von Social Media in der Personalbeschaffung als positiv. Bezüglich des Einsatzes von Social Media in verschiedenen Anwendungsszenarien zeigt sich, dass 22,2 Prozent der Befragten Xing und 16,7 Prozent Facebook häufig oder sehr häufig zur Stellenausschreibung nutzen. Für Employer Branding greifen 27,8 Prozent häufig oder sehr häufig auf Xing und jeweils 22,2 Prozent auf Facebook und LinkedIn zurück. Bei der aktiven Suche nach Kandidaten (Active Sourcing) setzen die Teilnehmer an der Befragung ebenfalls hauptsächlich auf Xing (22,2 Prozent) und Facebook (16,7 Prozent). Schließlich suchen 16,7 Prozent häufig oder sehr häufig in Xing und 11,1 Prozent in LinkedIn nach weiterführenden Informationen über bereits identifizierte Kandidaten. Insgesamt kommen Social Media im Jahr 2013 in den vier betrachteten Anwendungsszenarien deutlich häufiger zum Einsatz als im Jahr 2011. Die Ergebnisse zum Thema Mobile Recruiting zeigen, dass 64,7 Prozent der 300 größten Firmen aus dem Health-Care-Sektor der Ansicht sind, dass die zunehmende Nutzung mobiler Endgeräte (Smartphones, Tablet-PCs) auch einen großen Einfluss auf die Rekrutierung haben wird. Zudem denken fast sechs von zehn Studienteilnehmern, dass die Ansprache von Kandidaten über mobile Endgeräte für die Personalbeschaffung sinnvoll ist.

45,3 Prozent und damit die meisten Bewerbungen gehen per Webformular bei den 300 größten Health-Care-Firmen aus Deutschland ein. E-Mail-Bewerbungen schließen sich mit 29,5 Prozent und papierbasierte Bewerbungsmappen mit 24,8 Prozent an. Im Jahresvergleich gewinnt sowohl die E-Mail- als auch die Formularbewerbung an Bedeutung, wohingegen die papierbasierte Bewerbungsmappe Verluste zu verzeichnen hat. Diese Entwicklung wird sich nach Einschätzung der Teilnehmer an der Befragung auch zukünftig fortsetzen. 94,1 Prozent der antwortenden Unternehmen aus dem Health-Care-Sektor bestätigen, dass flexible Arbeitszeitmodelle im Allgemeinen Herausforderungen für die Zusammenarbeit im Unternehmen erzeugen. Aktuell bieten 41,2 Prozent der Health-Care-Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, was ein etwas geringerer Anteil als bei den 1.000 branchenunabhängig größten deutschen Unternehmen ist.”

Quelle: Recruitingtrends 2014 des Centre of Human Resources Information Systems (CHRIS), Otto-Friedrich Universität Bamberg, Goethe Universität Frankfurt am Main; In Auftrag gegeben von Bernd Kraft, Monster Worldwide Deutschland GmbH
Hier gehts zur Studie: Recruiting Trends 2014

 




geschrieben von Ulrike Röse-Maier